Dr. Franklin bittet Sinclair mit einer außerirdischen Familie zu verhandeln, die aufgrund religiöser Überzeugung eine Operation nicht zulassen, die ihrem Sohn das Leben retten würde. Silvana Gallardo als Dr. Maya Hernandez. Jonathon Kaplan als Shon. Tricia O'Neil als M'Ola. Stephen Lee als Tharg.
D5 Rating : 5,80 Originaltitel : Believers [Gläubige] Produktionsnummer: 105 Erstausstrahlung : 27. April 1994 (US) : 8. Oktober 1995 (D) Drehbuch : David Gerrold Regie : Richard Compton
Die für uns Zuständigen bei PTEN haben sich endlich zu Wort gemeldet: "Erstens, das ist absolut gegen die Demographie dieser Show. Zweitens, kein Studio oder Sender-Vorstand, der bei Sinnen ist, würde JEMALS dieser Geschichte zustimmen. Nicht in einer Million Jahren. Drittens...es ist eine Wahnsinnsgeschichte, ich liebe sie, laß es uns so machen."
Das war symbolisch für unsere Beziehung zu PTEN: sie ließen uns in Ruhe, und vertrauten uns darin, wie wir unsere Geschichte erzählen. Wir wollten bis an die Grenzen gehen, und sie ließen uns, das war fantastisch. Es war und ist, eine hervorragende Zusammenarbeit.
Wenn das Ende dieser ungewöhnliche Geschichte Euch nicht völlig überwältigt, wird auch nichts anderes das schaffen.
Eine Bemerkung, die er machte, war interessant, da es fast wörtlich das war, was D.C. Fontana sagte, als sie zum Set kam: daß die Atmosphäre beim Drehen mit der Crew, den Darstellern, den Produktions-Leuten exakt die gleiche ist wie bei der ersten Staffel der originalen Star Trek Serie..
Du glaubst nicht, daß "Die Gläubigen" SF ist. Das ist hart.
Nein, es gibt keine Warp-Tore, oder Tachionen-Emitter, oder viel anderes Technogebabbel...es geht um Personen. Und die Probleme, denen sie gegenüberstehen.
Teil dessen, was so viel SF-TV verdorben hat, ist der Gedanke, daß man sich völlig von aktuellen Themen und Problemen trennen muß, daß man Themen von heute nimmt und sie auf die Zukunft anwendet, auf Außerirdische oder SF-Konstrukte. Und *genau* deshalb ist so viel des gegenwärtigen SF-Fernsehens unfruchtbar und leblos und irrelevant...und *genau* deshalb haben wir heute solche Serien wie die originale Star Trek Serie, und Outer Limits, und Twilight Zone.
Genau wie Rod Serling und Gene Roddenberry und Joe Stefano und Reginald Rose und Arch Oboler und Norman Corwin und einige andere Autoren, deren Schreibmaschinen ich nicht wagen würde zu berühren, ist eines meiner Ziele einfach gute SF-Geschichten zu erzählen. Und mit SF meine ich spekulative Belletristik, die manchmal harte SF Aspekte berührt, und manchmal nicht. Spekulative Belletristik bedeutet, daß man beobachtet, wie sich die Gesellschaft ändert, wie Kulturen mit anderen interagieren, wie Glaubensrichtungen miteinander in Konflikt geraten. Und wie jemand anderes kürzlich bemerkte, sind die Anthropologie und die Soziologie auch Wissenschaften; keine Naturwissenschaften natürlich, aber trotzdem Wissenschaften.
Es wird behauptet, das Fernseh-SF allgemein 20-30 Jahre hinter der gedruckten hinterherhinkt. Diese gesamte Diskussion beweist das recht prägnant. In den 60er Jahren oder so entstand die New Wave der SF, die anstatt sich mit der Technik zu beschäftigen, sich mit Geschichten über Menschen vor einem SF-Hintergrund befaßte. Und die Fanzines und die professionellen Magazine und die technikverliebten Autoritäten harter SF erklärten es zur Ketzerei, sagten es sei keine SF, es sei Mist. Aber schließlich wurden sie überrollt, und die gedruckte SF wurde ein bischen erwachsener. Jetzt hat sich der Streit darüber beruhigt. Schön und gut. So ist es.
Ich glaube, es war Arthur C. Clarke der sagte, daß all das SF ist, worauf man zeigt und sagt: "Das ist SF." Nimm eine Ausgabe von "A Canticle for Leibowitz," ein wirklich einzigartiges Meisterwerk des Science Fiction Genres, und es wird nicht in die engen Kriterien passen, die Du festgesetzt hast um näher zu bestimmen, was in Deinen Augen SF ist.
Es gibt eine Tendenz unter den radikaleren Hard-SF-Anhängern, mit den Füßen zu stampfen und die Luft anzuhalten bis sie blau anlaufen, zu drohen, daß, solange sich die Story oder die Situation nicht ändert oder sich *ihrer* speziellen, engen Definition dessen, was SF ist - und diese Definition variiert von Person zu Person - annähert, ihren Schläger und ihren Ball zu nehmen und nach Hause zu gehen. Schön und gut. Und die Millionen, die kommen, um ihren Platz auf den Zuschauerrängen und auf dem Platz einzunehmen, werden den ganzen Spaß allein haben.
Einige unserer Episoden passen zu Deiner Definition von SF. Einige nicht. Das beängstigt mich überhaupt nicht.
Ich glaube Davids Skript war eine Gratwanderung und es ist dabei zu keiner der beiden Seiten gekippt. (Leute sandten mir E-Mails weil wir gezeigt hätten, daß die Eltern recht hatten, oder weil wir gesagt hätten, das der Doktor recht hatte, oder andere weil keiner recht hatte und dieser Zwiespalt sie ärgerte.)
"Weißt Du," sagt Tevye, "Du hast auch recht."
Eine gute Geschichte sollte Diskussionen, Debatten, Streitgespräche provozieren...und gelegentlich Kneipenschlägereien.
Komisch...Ich glaube, ich erinnere mich an eine kleine Geschichte aus dem Alten Testament darüber, wie ein guter und weiser Mann von Gott aufgefordert wurde seinen eigenen Sohn zu opfern, ihn selbst zu töten, und er war willens es zu tun, und wurde nur durch Gottes Worte gestoppt, die im Wesentlichen "April, April" lauteten.
Es gibt eine wundervolle Kurzgeschichte namens "The Cold Equations", die für Twilight Zone bearbeitet wurde, in der ein kleines Schiff von Punkt A nach Punkt B fliegt. Es gibt genug Treibstoff für das Shuttle und einen Piloten, nicht mehr. Das Schiff bringt Medizin zur Rettung von 500 Kolonisten. Ein junges Mädchen hat sich an Bord geschlichen um ihren Bruder zu sehen. Sie wird entdeckt. Wenn der Pilot nichts tut, wird das Schiff nicht ankommen, und er, das Mädchen und die Kolonisten werden sterben. Wenn er sich selbst opfert, wird sie nicht in der Lage sein/nicht wissen wie sie das Schiff an seinen Bestimmungsort bringen soll. Der einzige Weg ist, sie zu bitten, in die Luftschleuse zu gehen, so daß er sich ihrer entledigen und die Mission fortsetzen kann. Und das passierte. Das kann man nicht mit Mathematik lösen.
Manchmal gibt es Szenarien, in denen man nicht gewinnen kann. Was dann wichtig ist, ist wie Dein Charakter reagiert, was sie tun und sagen, und wie es sie berührt. Darum ging es in der Episode. Und um auf Deine Frage "Wer in aller Welt ergreift Partei...." zurückzukommen
Das wichtigste Wort in Deiner Frage ist "Welt/Erde" (Anm. d. Übers: im Original heißt es "Who on earth..." - leider unübersetzbar) Nein, kein Mensch würde sich ihnen anschließen (obwohl ich die Geschichte in der Bibel angedeutet habe, in der Abraham absolut bereit war, seinen Sohn auf Gottes Anweisung hin zu töten). Sie sind keine Menschen. Sie haben ein völlig anderes Denken, kulturellen Hintergrund und Glaubenssystem. Die Leute wollen FREMDARTIGE Außerirdische, dann beurteilen sie sie nach menschlichen Maßstäben, und empfinden es als falsch, wenn sie sich nicht wie Menschen benehmen. Sie sind keine. Das ist Wer und Was sie sind. Ob Menschen für sie Partei ergreifen, oder sie akzeptieren, spielt keine Rolle.
Um Deine These zu unterstützen, bringst Du die "Cold Equations" Alternative an, die damit endet, daß der Pilot sich beide Beine abschneidet, um das Gewicht zu verringern. Laß' mich Dir etwas erklären. Ich war da. Als wir das Drehbuch von Alan Brennert einreichten, rastete MGM aus. "Ihr könnt keine sympathische junge Frau Selbstmord begehen lassen! Das wird die Einschaltquoten kaputtmachen!" So schlugen sie (die Studioverwaltung) verschiedene "Korrekturen" vor. Eine war, daß anstatt freiwillig in die Luftschleuse zu gehen, der Pilot sie erschießt und dann mit der Schuld leben muß (Ist das etwa eine *bessere* Idee?). Das andere war die Idee, daß der Mann sich die Beine abschneidet um das Gewicht zu verringern.
Zu allererst, es war eine dumme Idee, weil er nicht in der Lage wäre, das Schiff zu fliegen. Zweitens wäre es nicht genug Gewicht. Und schließlich ist der *Sinn* von "The Cold Equations," allein schon der TITEL weist darauf hin, daß es Situationen gibt, in denen es nur krasse Entscheidungen geben kann und daß es KEINEN Weg daran vorbei gibt. Wenn das Schiff ein Gewicht X hat, und man hat für das Gewicht Y Treibstoff, und Y ist kleiner als X, dann hat man ein Problem, daß nur - NUR - dadurch gelöst werden kann, daß jemand aus der Luftschleuse springt. (Und ja, sie versuchten Dinge wegzuwerfen, aber das Schiff war beinahe leer, nicht viel zum rauswerfen.) Deshalb ist es bedeutet es ja auch KALTE Entscheidung und nicht die LAUWARME Entscheidung.
Ich kämpfte wie wild, um das ursprüngliche Ende behalten zu können und gewann. (Übrigens hast Du davon vielleicht schon in meinen Artikeln für das TZ Magazine gelesen.) Das ist Studio-Denken, laß uns einen angenehmen, nicht bedrohlichen, sicheren Mittelweg finden wo wir das lösen können ohne irgendjemandem durch die Geschichte Sorgen zu machen, zu bedrohen oder verärgern. Es tut mir leid, aber das Leben verlangt manchmal schwere Entscheidungen ab, es GIBT entweder/oder Szenarien, in denen keiner wirklich gewinnt, und SF sollte so etwas genauso behandeln wie verschwommene Alles-in-Butter Geschichten. Verdammt, es ist Zeit, daß die SF ein bißchen erwachsen wird, und beginnt sich mit schweren Fragen zu beschäftigen, die nicht immer mit einer Polaritätsumkehr an einer Metaphaseneinheit gelöst werden können.
Es ist gleichzeitig erfreulich und ärgerlich jemanden zu haben, der pfiffiger ist als ich....