Londo besteht darauf, Vir unwillkommene Ratschläge zu geben, wie
dieser seinen Geheimdienstbericht bezüglich Minbar formulieren soll.
In dem Augenblick, als Vir schließlich die Geduld verliert,
empfängt Londo einen Anruf von Centauri Prime, in dem ihm
mitgeteilt wird, daß Lady Morella, die dritte Ehefrau des
verstorbenen Imperators Turhan, bald eintreffen wird. Darüber
entzückt verlangt Londo, daß bei diesem wichtigen Besuch
alles glatt gehen müsse. Als er hinausgeht, um Vorbereitungen zu
treffen, findet er den Ausgang blockiert durch eine aufgeregte Menge von
Leuten draußen auf dem Korridor, alle in Panik, weil die Erdallianz
gerade eben das Kriegsrecht verhängt hat.
Die letzte Nachricht von der Erde für Sheridan und Ivanova lautet, daß Präsident Clark soeben den Senat aufgelöst hat und daß die Elitegarde gegen Mitglieder, die Widerstand leisten, in den Plenarsälen vorrückt. Stabschef General Hague wird vermißt, aber er hinterließ eine Nachricht für Sheridan: "Alles geht zum Teufel, John. Sie sind jetzt auf sich allein gestellt." Sheridan und Ivanova begeben sich in die Kommandozentrale. Sie versuchen, die Crew zu beruhigen, und geben ihnen den Befehl, auf ihrem Posten zu bleiben und ein Kampfgeschwader die ganze Zeit patrouillieren zu lassen. Garibaldi erwischt Sheridan und Ivanova einen Augenblick später im Korridor und gibt an sie die Meldung weiter, daß an General Hague, der versucht, einen Gegenschlag zu organisieren, eine Warnung geschickt wurde. Hague ist zahlenmäßig unterlegen, und die Verschwörer erkennen, falls der General gefangen genommen wird, würde man gleich darauf sie verhaften. Wenn er Richtung B5 käme, könnten sie ihm helfen, in der Zwischenzeit jedoch werden sie und die anderen weiter ISN ansehen.
Als Zack die Nachrichtensendung verfolgt, unterbricht ihn der Nightwatch-
Verbindungsmann dabei und teilt ihm mit, er solle in ein paar Stunden zu
einem entscheidenden Treffen kommen, und er solle Extramunition für
seine PPG mitbringen - nur für den Fall des Falles...
G'Kars Gesang wird von Garibaldi unterbrochen, der ihn aus dem
Gefängnis gehen läßt. Er ist ganz zufrieden und verspricht
ihm indirekt Hilfe.
Im Andockbereich verflucht Londo die Krise, während er erklärt,
wie aufwendig es war, den Besuch von Lady Morella zu arrangieren. Ihre
Wichtigkeit ist sowohl ihrem Status als ehemalige Gemahlin des verstorbenen
Imperators zuzuschreiben als auch der Tatsache, daß sie eine Prophetin
ist, und Londo hofft, von ihr dringend benötigten Rat zu erhalten.
Die vier höchsten Offiziere erhalten eine Instruktion von General Smits, der sie informiert, daß das Politbüro alle Verantwortung für Fragen der Sicherheit außerhalb der Erde dem Personal von Nightwatch übertragen hat. Sheridan protestiert, doch ungeachtet dessen befiehlt ihnen der General, die Befehlshierarchie nicht zu mißachten. Denselben Befehl gibt der Verbindungsmann von Nightwatch auf ihrem Treffen an die Mitglieder der Sicherheit weiter. Sie seien nun dafür verantwortlich, überall auf der Station die Kollaborateure aufzuspüren, die die Erde verraten und verkauft hätten.
Als G'Kar zu seinem Quartier zurückkehrt, stellt er zu seinem Erstaunen fest, daß während der ganzen Zeit seiner Inhaftierung Ta'Lon den Eingang bewacht hat.
Einer nach dem anderen treten die Leute vom Sicherheitsdienst an den Verbindungsmann von Nightwatch und Zack heran und müssen sich entscheiden, ob sie die Armbinde von Nightwatch annehmen oder ob sie den Dienst quittieren und ihre Waffe und die Identicard abgeben wollen. Garibaldi weiß, was vorgeht, und ist wütend darüber. Für ihn ist es eine Frage der persönlichen Ehre, zu verhindern, daß man die Leute, die er sorgfältig um sich versammelt und ausgebildet hat, nicht verschaukelt nur aufgrund von, wie er meint, Kabbeleien der Politiker auf der Erde. Obwohl Sheridan ihn bittet, sich es noch einmal zu überlegen, stürmt Garibaldi hinunter in die Sicherheitszentrale, um Nightwatch gegenüberzutreten, als einzige Waffe lediglich die Kraft seiner Persönlichkeit und sein scharfes Gespür für persönliche Loyalität.
Während Londo Lady Morella aufwartet, spricht sie über des
verstorbenen Imperators Bemühungen, den Wahnsinn, der
gegenwärtig herrscht, in Schach zu halten, und fragt dann nach dem
wahren Grund, warum Londo sie eigentlich gebeten habe, auf die Station zu
kommen. Mit seltener Offenheit erwidert Londo, er brauche eine Prophezeiung,
um herauszufinden, ob in der großartigen Zukunft, die er sich
ausmalt, für ihn irgendeine Hoffnung auf Buße bestünde. Sie
erklärt sich bereit, ihm sein Schicksal zu deuten, bevor sie
abreist.
Zack ist nicht in der Lage, den wütenden Chief dazu zu bringen, eine
Armbinde zu tragen, oder ihn von dem Versuch abzuhalten, das
Registrierungsverfahren von Nightwatch mit Gewalt zu beenden. Obwohl sie
alle beschämt sind, ändert nicht ein einziger von den
Sicherheitsleuten, die bei Nightwatch sind, seine Meinung. Genau wie es der
Captain vorhergesagt hatte, wird Garibaldi hinausgeworfen, und Zack bekommt
die Befehlsgewalt über die Sicherheitsabteilung
übertragen.
Einmal nachdenklich und dann wieder begeistert versucht G'Kar, Ta'Lon seine
Offenbarung zu erläutern. Um sich selbst zu retten, müßten
die Narn willens sein, ihren Stolz und ihre Gedanken an Vergeltung
aufzugeben, und sie müßten willens sein, zu Millionen für
andere und für das Universum selbst zu sterben. Die Menschen, so sagt
er, seien der Schlüssel, und diesen Schlüssel müßten
sie im Schloß umdrehen, zur Rettung für alle.
Der Captain zeigt Ivanova den offiziellen Befehl, das Kriegsrecht über
B5 zu verhängen, aber er lehnt ihr Angebot, ihm beizustehen, ab, um sie
davor zu bewahren, bei der Durchführung dieses verachtenswerten Befehls
mitmachen zu müssen.
Nightwatch-Offiziere bewegen sich über den Zocalo und lösen
Menschengruppen auf, die sich angespannt darum drängen, die neuesten
Nachrichtensendungen zu sehen. Londo versucht währenddessen, auf seinem
Rundgang mit Lady Morella die ganze Atmosphäre in einem positiveren
Licht erscheinen zu lassen. Sie glaubt dem Botschafter aber nicht und wird
beinahe mitgerissen von der Menschenmenge, als ein Krawall losbricht zwischen
Nightwatch und Zivilisten, die die Nachricht, daß General Hague
entkommen konnte, bejubeln. Auf allen Monitoren wird Sheridan sichtbar, der
die Proklamation des Kriegsrechts verliest, während auf dem Marktplatz
das totale Chaos herrscht.
Franklin trifft Sheridan voller Abscheu der ganzen Situation und insbesondere Nightwatch gegenüber an. Franklin rät ihm, vorsichtig zu sein und an General Hague zu glauben, und er erinnert den Captain daran, daß er die Befehlshierarchie zu beachten habe. Dieser Widerhall von General Smits' Worten läßt Sheridan zu der Erkenntnis gelangen, daß die Instruktion des Generals eine versteckte Botschaft enthielt.
In voller Kriegsrüstung schreitet G'Kar in die Kommandozentrale und flüstert Ivanova ins Ohr, er habe eine Idee.
Ein gestreßter und müder Zack kommt in sein Quartier. Vom Korridor aus sieht er Garibaldi, Ivanova und G'Kar, die sich in seinem Wohnzimmer aufgestellt haben, und hinter ihnen Sheridan, der ihm befiehlt hereinzukommen.
Lady Morella erschrickt, als, ausgelöst durch eine zufällige Berührung, Londos Vision, in der er sich auf dem Centauri-Thron sieht, an ihr vorüberzieht.
Als Zack dem Verbindungsmann von Nightwatch enthüllt, daß der Captain beabsichtigt, das Sicherheitspersonal von Nightwatch durch eine Schiffsladung von Narn, die bald in Bucht 9 ankämen, zu ersetzen, glüht der Mann vor Erregung bei der Aussicht, sie gefangen zu nehmen und den gesamten Kommandostab wegen Aufhetzung zu verhaften.
Auf einem überfüllten Treffen der Narn bittet G'Kar seine
Landsleute um Beistand, während Sheridan in der Dunkelheit seines
Quartieres vor sich hinbrütet. Als die Stunde da ist, schreiten die
vier ranghöchsten Offiziere einer folgenschweren Begegnung und dem
Ende ihrer Karriere, so wie sie sie kennen, entgegen, und Nightwatch ist
bereit, vor Andockbucht 9 Stellung zu beziehen. Als sie alle an Ort und
Stelle sind, sagt Zack "Jetzt!" in sein Com-Link und hechtet hinaus,
während die Türen zur Andockbucht sich schließen und die
Offiziere in der Falle sitzen. Sheridan spricht zu ihnen und erklärt,
daß jegliche Befehle des Politbüros an Personal der
Erdstreitkräfte illegal sind. Deshalb stünden sie nun unter
Arrest wegen Verschwörung zur Meuterei, bis der Befehl von der
dafür zuständigen Stelle in der Militärhierarchie in ein
paar Stunden oder Tagen bestätigt wird. In der Zwischenzeit werden
die fehlenden Sicherheitskräfte durch G'Kars Narn auf der Station
ersetzt.
Lady Morella deutet Londo seine Zukunft, aber, wie Prophezeiungen nun
einmal sind, ihre Weissagung bleibt unverständlich und ist nicht
das, was Londo hören will. Sie erzählt ihm, es würden
sich ihm drei Gelegenheiten bieten, um dem großen Brand, der ihn
in der Zukunft am Ende seiner Reise erwartet, zu entgehen; zwei andere
habe er bereits versäumt. Er müsse das Auge retten, das nicht
sehen kann. Er dürfe nicht den töten, der bereits tot ist. Und
wenn sonst alles mißlingt, müsse er sich seiner
größten Furcht ergeben in dem Bewußtsein, daß sie
ihn zerstören wird. Außerdem sagt sie ihm, er würde eines
Tages Imperator werden. Ganz nebenbei informiert sie Vir, auch er werde
Imperator werden, was diesen ungeheuer amüsiert - bis er erkennt,
daß sie nicht scherzt. "Einer von Ihnen wird Imperator, wenn der
andere tot ist."
Einer nach dem anderen und unter den wachsamen Augen der Narn und der loyalen Sicherheitskräfte dürfen die Nightwatch-Mitglieder ihre Waffen und Identicards abgeben und werden unter Hausarrest gestellt.
Sheridan drückt G'Kar seine Dankbarkeit aus, ist aber beunruhigt und mißtrauisch, als der ehemalige Botschafter als Gegenleistung verlangt, in die geheime Allianz aufgenommen zu werden, die Sheridan, wie er weiß, seit einiger Zeit um sich geschart hat.
Weit voneinander entfernt an beiden Seiten ihres Zimmer sitzend, beobachten Londo und Vir sich gegenseitig angespannt, während in dem tiefen Schweigen Lady Morellas Abschiedsworte zwischen ihnen schweben.
"Ich hätte nie gedacht, daß es so enden würde", meint Ivanova zum Captain, während sie aus dem Fenster in seinem Büro auf das Zentrum der Station starren. General Hague wird wahrscheinlich bald gefangen genommen werden, und die anderen Abtrünnigen sind schon abgeschossen worden. Sie begreifen, daß sie die nächsten sind.
"Ich auch nicht", erwidert er.