Einem sehr genervter Zack wird gerade von einigen Minbari die neue Uniform
angepaßt. Seine abfälligen Kommentare über das Zeremoniell
der Minbari und ihre Mode im Allgemeinen beschert ihm eine Bemerkung darüber,
daß man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul sehe. Zack gibt Lennier
gegenüber zu, daß es ihn sehr mitnimmt, daß er den angestammten
Platz des Chiefs einnehmen soll. Er meint, daß er dies nur bis zu
dem Zeitpunkt tun wolle, bis sich der Chief entschließt wieder seinen
alten Job aufzunehmen.
Als Delenn eine Minbari Delegation am Zoll begrüßt, bittet sie darum noch einen weiteren Tag mit Sheridan verbringen zu dürfen. Sie verspricht ihm zu sagen wohin sie gehe aber nicht warum. Sie ist ziemlich bestürzt, als der Führer der Delegation ihr sagt, daß es besser wäre, wenn sie dem Captain sagen würde, daß sie nicht zu ihm zurückkehren dürfe, falls die Traumzeremonie nicht gut verläuft.
Ivanova ist auf dem Weg zu einer religiösen Drazi Feier. Sie trägt
ihre grüne Draziführerschärpe.
Dr.
Franklin paßt G'Kars neue Augenprothese an. G'Kars anfänglicher
Ärger darüber, daß das Augenimplantat nicht seine richtige
Augenfarbe habe, verraucht schnell, als Franklin ihm mitteilt, daß
das Auge auch dann Signale an seinen Sehnerv senden werde, wenn er aus
seiner Augenhöhle entferne. Sofort nimmt G'Kar das Augenimplantat
und winkt sich selbst zu.
Auf seinem Weg zu Delenns Quartier läuft Sheridan an einem Lift vorbei, gerade als eine stark mitgenommene Ivanova, sich auf einen Stock stützend aus einer Tür kommt. "Nein - bitte nicht - keine Fragen", sagt sie und humpelt mit schwerzverzerrtem Gesicht weiter.
Sheridan
schüttelt nur mit dem Kopf und betritt Delenns Quartier. Ein elegantes
und offenherziges Abendkleid tragend begrüßt sie ihn. Er ist
erfreut, aber verwirrt. Sie erinnert ihn an die Minbari-Tradition, bei
der die Frau den Mann drei Nächte beim Schlafen beobachtet, bis er
sein wahres Gesicht zeigt, und bittet Sheridan, daß dies ihre dritte
Nacht sei, da sie morgen gehen müsse. Er stimmt erfreut zu, aber
durch ihr ausweichendes Verhalten wird deutlich, daß sie ihm nicht
alles gesagt hat.
Er muß die Frage danach aber offenlassen, da er zu einem Treffen mit Franklin und Marcus muß. Sheridan hat die Schnauze voll, von Clarks Lügen über die Station. Deshalb schickt er die beiden auf eine Mission auf dem Mars, um dort den Feldzug gegen Clarke vorzubereiten. Franklin bietet ihm an, dort auch Nachforschungen über den Verbleib seines vermißten Vaters anzustellen, doch der Captain lehnt das ab. Dies würde nur den Widerstand gefährden.
Delenn streichelt das Gesicht des schlafenden Johns zum Abschied und
geht. Sie bemerkt nicht, daß Lennier im Korridor auf sie wartet.
"Mein Platz ist an ihrer Seite", erinnert er sie. Sie kann ihn nicht zurücklassen.
Und so kehrt Delenn nach Minbar zurück wo sie vor die Clanoberen
treten muß. Der Clanführer, Callenn, ist nicht erfreut über
ihre Beziehung zu Sheridan. Eine Partnerschaft mit einem Außerirdischen
sei seit dem ersten Kontakt der Minbari mit anderen Rassen verboten. Er
verlangt, ihre Entscheidung zu ergründen und wolle nicht übereilt
richten, sie müsse sich dem Träumen stellen um die Gründe
für ihr Handeln zu erkennen, habe aber der Entscheidung ihres Clans
zu gehorchen.
Lennier bietet sich als ihr Sekundant an, um sie bei der Traumzeremonie
zu beschützen. Sie nehmen beide einen tiefen Schluck aus dem zeremoniellen
Kelch und treten dann beide durch eine bewachte Tür in einen mit
Dunst gefüllten Raum. Lennier erkennt aus ihren Reaktionen, daß
Delenn nicht das erste Mal beim Träumen ist. Damals als Akolyt war
sie Sekundant bei Dukhat. Sie beginnt noch einmal die Zeit zu durchleben,
als sie bei dem Größten der Minbari wachte und erschrak.
"Du hast dich im Traumorakel vor nichts zu fürchten außer
vor dem, was Du mit bringst", sagte er ihr einst.
Plötzlich ist sie auf einem Schiff, das gerade angegriffen wird. Dukhat liegt tot in ihren Armen. Sie schrie damals und sie schreit auch jetzt wieder.
Mit ihren Augen schwarz vor Entsetzen wird Delenn von Lennier getröstet.
Sie
taucht wieder in die Vergangenheit ein. Delenn wird barsch von Dukat herbeigerufen,
als er schnellen Schrittes einen Korridor hinunter an ihr vorbeiläuft.
Nervös zu den anderen Akolyten blickend, folgt sie ihm demütig
in die Räume des Grauen Rats. Als er um den Kreis schreitet, beginnt
er ihr zu erzählen, daß der Graue Rat entschieden hat, keinen
Kontakt mit einer kürzlich entdeckten Spezies, bekannt als die Menschen,
aufzunehmen. Er nennt sie törichte Feiglinge, zieht Delenn in die
Mitte des Kreises und fragt sie, was sie tun würde. Nach etwas Gestammel
antwortet sie, daß diese Menschen ein Geheimnis sind, daß
ihnen vom Universum als Geschenk dargereicht wird.
Dukhat jauchzt vor Entzücken. "Diese törichte junge Akolytin", tadelt er den Rat, "besitzt das Merkmal schlichter Neugierde, welches ihr verloren habt."
Seitdem er sie somit von jedem Mitglied des Rates entfremdet hat, übernimmt Dukhat Delenns Ausbildung. Er weist sie an ihm in die Augen zu sehen. "Ich kann keine Assistentin gebrauchen, die mich nicht ansieht", sagt er. "Außerdem würdest Du ständig gegen Hindernisse laufen."
Den Vorsitz über den Rat innehabend, sieht Dukhat Jahre später
zu wie Delenn Mitglied des Rates wird. Als sie den heiligen Schwur ablegt
und ihre Hand an das Triluminarium hält, leuchtet es plötzlich
auf. Die anderen Ratsmitglieder sind sichtlich überrascht und beunruhigt.
Später in ihrem Quartier gratuliert Dukhat Delenn nochmals und beginnt
ihre Fragen über das Triluminarium zu beantworten. Es wurde von Valen
mitgebracht und einer Geschichte zufolge kam Valen weit aus der Zukunft.
Er hat gerade angefangen zu erklären warum er damals Delenn als seine
Schülerin ausgewählt hat, als sie von einem Alarm unterbrochen
werden.
Von den Ratsräumen aus erblicken sie eine sich nähernde Flotte
unbekannter Schiffe. Delenn erkennt sie als die Menschen. Plötzlich
erblicken sie mit Grauen, daß die Schiffe beider Rassen von einer
Gruppe Seelenjäger umrandet werden. Dukhat befiehlt die Waffensysteme
ihres Schiffes zu deaktivieren, aber die Erdschiffe eröffnen das
Feuer und in der folgenden Schlacht wird Dukhat getötet. Dadurch,
daß der Rat zwischen Rache nehmen und abwarten geteilt ist, ist
es Delenn, die die entscheidende Stimme gibt die Menschen ohne Gnade zu
verfolgen.
Der
Krieg wird zu einem heiligen Krieg, erbarmungslos und alles vernichtend.
Obwohl sie ihren Moment der Wut später bereut, war es zu spät.
Lennier erzählt Delenn, daß ihre Beziehung mit Sheridan zeige,
daß sie immer noch nach Absolution für ihre Schuld am Tod von
so vielen Menschen suche. Sie fragt ihn direkt, ob er daß wirklich
glaube. "Nein, aber es ist das, was der Clan sagen wird, wenn wir ihm
sagen, was das Träumen gezeigt hat", antwortet er. Callenn
fordert sie auf bis zum Morgen zu ruhen, wo sie sagen werden, was sie
gesehen haben und eine Entscheidung gefällt wird.
Delenn
ist verzweifelt. Bei dem Versuch zu schlafen sieht sie wieder und wieder
Dukhat in ihren Armen sterben und zum ersten Mal nimmt sie wahr, daß
sich seine Lippen bewegen, aber sie versteht nicht was er sagt. Sie entscheidet
sich wieder zurück Träumen zu gehen. Der Clanführer
versucht sie aufzuhalten, aber es ist zu spät. Sie und Lennier haben
das Gift bereits getrunken. Callenn das Gefäß übergebend,
fordert sie ihn auf ihr in diese Zeit zu folgen, um zu verstehen. Callenn
ist beunruhigt, aber sie beruhigt ihn mit Dukhats eigenen Worten zu ihr
vor langer Zeit. "Vor dem Träumen müssen wir uns nicht
fürchten, nur vor dem, was in uns ist."
Die Erdschiffe werden angegriffen. Chaos und Zerstörung in den Korridoren und Dukhat liegt in Delenns Armen.
"Hören Sie!" Fordert Delenn Callenn und Lennier auf.
Blut tropft aus Dukhats Mund, er bringt gerade noch ein paar Worte heraus: "Ich habe Dich ganz bewußt ausgewählt Delenn. Dein Erbe. Du bist ein Kind des großen Valen."
Stunden später erscheint Lennier mit einer uralten Rolle, die er
aus den Archiven des Rates entwendet hat und von denen Delenn sagt, sie
beweisen ihren Fall. Lennier ist immer noch verwirrt. Delenn erklärt
ihm, daß menschliche- und Minbari-DNA bereits vermischt seien, da
Valen eigentlich Jeffrey Sinclair war. Sie selbst sei eine der Nachkommen,
was erkläre, wieso das Triluminarium bei ihr geleuchtet habe. Es
gebe keine Reinheit in der Rasse der Minbari, die gerettet werden könne,
wenn sie ihre Verbindung mit Sheridan aufgebe, argumentiert sie.
Callenn
bittet sie das nicht publik zu machen, denn es würde die Gesellschaft
zutiefst beunruhigen, und schlägt einen Kompromiß vor. Er werde
dem Clan erzählen, daß sie einen uralten Brauch aus den kriegerischen
Tagen von Minbar erfülle, bei dem der Sieger dem Verlierer eine Tochter
als Braut schicke, als ein Symbol des Lebens.
Sheridan begrüßt Delenn als sie andockt. Sie erzählt ihm nichts außer daß jetzt alles in Ordnung sei und erkundigt sich nach Marcus und Franklin.
Ein Transporter rumpelt durch das All dahin. Eingeschlossen tief in seinem Inneren treibt ein singender Marcus Franklin in den Wahnsinn.