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Londos Erzählung (man beachte die Unterschiede zur Serie, siehe "Ragesh 3").

Ich war dabei, als das dritte Zeitalter der Menschheit heraufdämmerte. Es begann im Erdenjahr 2275 mit der Gründung der letzten Babylon-Station, die in der Tiefe des neutralen Raumes angesiedelt war. Sie war eine Anlaufstelle für Flüchtlinge, für Schmuggler, Geschäftsmänner, Diplomaten und Reisenden aus den verschiedensten Welten. Wir alle wußten, daß es hier nicht ungefährlich war. Doch wir nahmen diese Gefahren gerne hin, da Babylon unsere letzte Hoffnung auf Frieden war. Unter der Leitung ihres letzten Commanders war Spacecenter Babylon 5 aufgeblüht. Ein Traum war wahr geworden. Der Traum einer Galaxie ohne Krieg, auf der Lebewesen der verschiedensten Welten Seite an Seite in gegenseitiger Achtung und Respekt miteinander leben konnten. Durch die Ankunft eines Mannes, dessen Mission Zerstörung war, wurde dieser Traum gefährdet. Spacecenter Babylon 5 war die letzte der babylonischen Stationen. Und das ist ihre Geschichte.
[Schon in der Anfangserzählung ist ein Synchrobug. Es begann natürlich im Erdenjahr 2257 und nicht 2275. - A.d.Ü.]

Wir treffen auf der Brücke auf LtCdr Takashima, wo sie ein Transportschiff in die Andockbucht einweist. Der Sicherheitschef der Station, Garibaldi, meldet sich (die meisten Verbindungen innerhalb der Station enthalten sowohl Ton als auch Video). Er sucht Cdr Sinclair, der einen der Passagiere persönlich treffen muß. Takashima berichtet, daß er bereits auf dem Weg sei.

Del Varner (der Mann, dessen Mission Zerstörung ist) ist in der Andockbucht und passiert gerade den Sicherheitsdienst. Sinclair trifft ein, um Lyta Alexander zu treffen, die neue Telepathin, die B5 zugewiesen wurde. Während Varner sich umschaut, heißt Sinclair sie an Bord willkommen und erklärt ihr die Regeln der Station. Als sie sich auf den Weg zu ihrem Quartier machen, sieht Lyta zurück; sie und Varner scheinen miteinander Blicke ausgetauscht zu haben.

Botschafter G'Kar kommt auf die Brücke gestürmt und veleiht lauthals seinem Einspruch über die Aufforderung, daß sein Versorgungsschiff von Narn einer Waffendurchsuchung unterzogen werden soll, Gehör. Takashima weist ihn gelassen ab und sie gibt nicht nach. "Doch wenn Sie mich fragen, können Sie ruhig noch ein paar Sonnenjahre da draußen schmoren. Aber wenn Sie sich dadurch besser fühlen, lasse ich ihnen einen Früchtekorb schicken..."

Sinclair und Lyta nehmen auf dem Weg zu ihrem Quartier eine Abkürzung durch den Außerirdischensektor. Sinclair nutzt dessen Fremdartigkeit, um seine Meinung über den Zweck von B5 zu unterstreichen - es ist ein Zentrum für alle möglichen Arten des Austauschs zwischen Lebewesen aller Art, deren Bedürfnisse alle befriedigt werden müssen. "Jede nur denkbare Lebensform landet früher oder später auf Babylon 5." Auf Lytas Frage hin erklärt Sinclair, was mit den anderen vier Stationen passierte: die ersten drei wurden sabotiert, eine weitere verschwand einfach 24 Stunden, nachdem sie in Betrieb genommen wurde. Sie hält das nicht gerade für ein gutes Zeichen.

Später versammeln sich die leitenden Offiziere in Sinclairs Büro. Kosh, der letzte der vier außerirdischen Botschafter auf B5, wird in 48 Stunden eintreffen. Anhand der Informationen der Offiziere ist klar, daß die Vorlonen sehr geheimtuerisch sind. Takashima ist mit Kosh in Kontakt getreten, aber nur über Audio - der Vorlone behauptete, seine Monitore hätten eine Funktionsstörung. Garibaldi sagt, daß die Erdallianz fast nichts über sie wisse - niemand hat jemals einen Vorlonen auch nur gesehen. Dr. Kyle (leitender Mediziner) sagt, daß sie ihm gerade soviel Informationen gegeben hätten, um die richtige Atmosphäre zu erzeugen - "Ziemlich dicke Luft".

Draußen löst sich ein winziges, mit Krallen versehenes Schiff von einem Transporter, fliegt hinunter zur Station, macht daran fest und schneidet unter ihrem Bauch ein Loch in die Hülle.

Minbari Botschafterin Delenn lädt Sinclair ein, sie im Garten zu treffen, eine Freiluftumgebung im Zentrum der Station (die Ausicht, den gewaltigen Zylinder hinab, ist atemberaubend). Er beginnt sie zu fragen, warum er sie dort fast jeden Tagen sehe, doch sie unterbricht ihn.

  D: Sehen Sie sich die Wellen an, ihre Bahnen sind ganz
     gleichmäßig, berechenbar und unveränderlich.
     Aber man braucht nur einen einzigen Stein hineinzuwerfen, schon
     verändern sich ihre Bahnen. Und alles um sie herum
     verändert sich auch.
     [wendet sich Sinclair zu] Sagen Sie, stammt das aus Ihrer Welt?
  S: Das ist ein japanischer Steingarten. Da wir sehr viel Platz zur
     Wasser- und Sauerstoffaufbereitung benötigen, war es gar
     nicht so einfach, etwas Platz dafür abzuzweigen.
     [...]
  D: Ich freue mich über diesen Garten. In meiner Welt gibt es
     nur Bücher - unendlich viele engbeschriebene Seiten, wie
     man mittels der Kraft des Geistes das Universum verändern
     kann. Aber nirgends ist es so deutlich beschrieben, wie in
     diesem Garten.
     [Delenn wechselt das Thema auf die Vorlonen und gibt Sinclair
     eine Kopie aller Informationen, die sie über sie hat]
  D: Wenn Sie jemand fragt, woher Sie's haben, sagen Sie, daß es
     vom Himmel gefallen ist.
  S: Wieso? Obwohl der Krieg zwischen unseren beiden Völkern seit
     mehr als zehn Jahren vorüber ist, denke ich, daß es auf
     beiden Seiten genügend Menschen gibt, die uns hängen
     würden für diese Art der...
  D: [steht auf] Commander - Sie wissen alles über diesen
     japanischen Steingarten, aber ehrlich gesagt, haben Sie
     anscheinend noch nicht genug Zeit damit verbracht, ihn wirklich
     zu verstehen. Guten Tag.
Die künstliche Nacht des Gartens bericht über Sinclair hinein, als er die Achse der Station entlangstarrt.

Auf der Brücke wird von einem Schiff berichtet, daß durch das Sprungtor kommt. Takashima ist verzweifelt - "Verdammt, das ist ein Vorlonenschiff. Also gut, Botschafter Kosh ist zwei Tage zu früh dran. Ich hab sowas befürchtet."

In einem dunklen Korridor scannt eine kaum zu erkennende Gestalt ihre Hand an einer Tür, die sich öffnet, um drinnen Varner zu zeigen. Als die Gestalt eintritt, sagt Varner: "Es wurde langsam Zeit." Als die Tür aber zugeht, gibt es einen hellen Lichtblitz und man hört von drinnen den dumpfen Aufprall eines gefallenen Körpers.

Sinclair, Garibaldi und Takashima sind in einem Schienenfahrzeug angegurtet, das sich entlang der Stationsachse bis zum anderen Ende der Station bewegt. Kosh wird in nur zwei Stunden eintreffen. Sinclair schickt Garibaldi los, um sicherzustellen, daß Botschafter Londo bei dem Empfang anwesend sein wird. "Nicht daß es wie bei G'Kars Ankunft abläuft." Dann trifft eine private Nachricht für Sinclair ein, die er, wie er sagt, in seinem Quartier annehmen wolle.

Die Nachricht ist von Sinclairs besserer Hälfte, Carolyn Sykes, die eine Woche früher von Ihrer Handelsexpedition zurückkehrt (geschätzte Ankunftszeit: 1 Stunde, 40 Minuten). "Genau pünktlich zum Empfang", sagt Sinclair, der bereits beginnt, abgespannt auszusehen, als er sich umzieht.

G'Kar hält Takashima in einem nach oben gekrümmten Korridor auf, um glücklich zu verkünden, daß er seinem Transporter befohlen habe, sich der Waffendurchsuchung zu unterziehen.

  G: Da Sie sicher alle Hände voll zu tun haben, wird unser
     Captain warten, bis das Schiff des Botschafters angedockt hat.
     Sind Sie damit zufrieden?
  T: Ja. Ja, vielen Dank. Fühlen Sie sich nicht wohl Botschafter?
  G: Danke, es geht bestens! Wir sehen uns beim Empfang. Also dann...
     [summend und hüpfend geht er weg]
Londo spielt im Kasino der Station. Garibaldi trifft ein, den Londo schon bald um finanzielle Unterstützung ersucht. Del Varner hört von einem nahen Tisch aus mit, als Londo sein eigenes Spielsystem lauthals verkündet. Als er auf einmal anfängt, über die großen Tage der Centauri in Kriegszeiten in Erinnerungen zu schwelgen, wird er von Garibaldi unterbrochen - "Seien Sie ein lieber Botschafter und versprechen Sie mir, in zwei Stunden an der Laderampe 2 zu sein." [im Original soll er zu Andockbucht 9 kommen; später wird das Schiff von Kosh auch zu Andockbucht 9 gebracht - A.d.Ü.] "Ich werde dort sein", willigt Londo ein, "was soll ich denn sonst schon machen - ich bin bankrott!" Als Garibaldi jedoch geht, geht Varner auf Londo zu: "Dieses System von Ihnen - ist es wirklich sicher...?"

Lyta Alexander überwacht zum Nutzen des Mannes, der sie angeheuert hat, telepathisch eine Geschäftsverhandlung. Als das abgeschlossen ist, lädt G'Kar sie auf ein Gespräch ein, wofür er die "Abschirmung" des Raumes nutzt (eine Fähigkeit des Raumes, die Transaktionen an jedem Tisch abschirmen kann). G'Kar fährt fort, indem er iher Geld für Sex anbietet; der Hauptgrund (aber eindeutig nicht der einzige) ist, daß das Narn Regime durch ihre genetischen Ressourcen Telepathie erwerben will. Lyta ist nicht interessiert. "Ich hab gehört, daß die Narn versessen darauf sind, neue Technologien einzukaufen, aber Sie können eine genetische Abstammung nicht einfach kaufen wie einen neuen Computer. Ich halte das für... unmoralisch." G'Kar bleibt hartnäckig und kommt sogar auf Einzelheiten der Paarung zu sprechen. Ihr Gesichtsausdruck läßt uns vermuten, daß sie ihm dabei nicht helfen wird.

Varner betritt einen Korridor, wo eine Sicherheitswache mit einer Taschenlampe in die Gesichter der Leute leuchtet. Varner passiert diese Prüfung und lächelt sicher.

Das Vorlonenschiff schließt seine schillernden Flossen und fliegt unter Takashimas Kontrolle in die Station. Sie führt es zu Andockbucht 9 und dirigiert Sinclair dorthin.

Sinclair betritt einen Turbolift und fährt mit ihm hinunter, doch er bleibt fast sofort stehen. Der Computer berichtet von einem momentanen Energieverlust - es wird eine Verzögerung von 2 Minuten und 30 Sekunden geben, bis die Sekundärenergie verfügbar ist.

Das Vorlonenschiff öffnet sich und Kosh tritt hervor, der einen großen Schutzanzug mit einem Umhang trägt, der an der Rückseite herunterhängt. Er gleitet langsam die Rampe hinab und in die Andockbucht hinein.

Sinclair läuft auf die geschlossene Andockbucht zu und trifft zur selben Zeit ein wie Garibaldi und Takashima. Garibaldi fängt an, sich über Londos Abwesenheit zu beschweren, doch plötzlich geht ein Alarm los. Sinclair schickt Takashima weg, um den Sicherheitsdienst zu benachrichtigen und öffnet die Tür der Andockbucht, wo er Kosh auf dem Boden vorfindet. Sie können seinen Schutzanzug nicht öffnen, da die Atmosphäre ihn töten würde, also schickt Sinclair Garibaldi los, damit Kyle sofort das Medlab vorbereitet.

Später ist Sinclair im Medlab, wo Kyle die Atmosphäre für Kosh zusammenmischt. Takashima kommt herein und berichtet, daß die Regierung der Vorlonen verboten habe, den Schutzanzug überhaupt zu öffnen. "Ich will nicht, daß alles zerstört wird, was wir erreicht haben", knurrt Sinclair. "Jeff, ich warne Sie", wirft sie ein, "die Vorlonen sind sehr genau mit ihren Sicherheitsvorkehrungen." "Das sind wir auch" - er befiehlt, daß alle Monitore und alle Aufzeichnungen abgeschaltet werden sollen, erinnert Kyle an seine Schweigepflicht und schickt ihn hinein, damit er tun kann, was er kann. Er willigt ein und als er sich auf das Unbekannte vorbereitet, sagt Takashima: "Viel Glück. Ich hoffe, Sie haben unrecht..."

Während sie durch die Glasscheibe in den Raum mit der künstlichen Atmosphäre guckt, erzählt Takashima Sinclair, worüber sie und Kyle vorher gesprochen haben - der Legende nach sei der einzige Mensch, der jemals einen Vorlonen gesehen habe, zu Stein geworden. Bald ist er vorbereitet und Kyle berührt die Außenseite des Anzuges an einigen Stellen, und er öffnet sich, wobei Licht aus ihm herausströmt. Er schaut hinein... und sieht, was er sieht.

Als er später in seinem Büro ist, berichtet er der Erde, daß die Möglichkeit bestehe, daß Kosh sterbe. Der Senator warnt ihn, daß die Regierung der Vorlonen sehr mißtrauisch über die Ereignisse sei - falls es irgendein Zeichen dafür gebe, daß es sich um eine krumme Sache handele, könne das ernste Auswirkungen haben. Als er hört, daß Garibaldi die Untersuchung leitet, ist er skeptisch. "Halten Sie das für klug? Sie wissen, ich war dagegen, ihn in diese Position zu setzen. Jahrelang wurde er von einer Station zur anderen weitergereicht. Ich weiß nicht, ob er einer Untersuchung dieser Größenordnung gewachsen ist." (Garibaldi ist mittlerweile hereingekommen und hat, ohne vom Senator gesehen zu werden, mitgehört.) Sinclair spricht sein volles Vertrauen in den Sicherheitschef aus und sie verabschieden sich. "Das ist nichts neues", sagt Garibaldi. Sinclair beauftragt ihn damit, herauszufinden, wo jeder in den fünf Minuten zwischen Koshs Ankunft und dem Alarm war und erteilt ihm "alle nötigen, diplomatischen Vollmachten".

Als er in sein Quartier stolpert, findet Sinclair Carolyn auf seinem Bett vor. "Du solltest Deinen Sicherheitscode öfter mal ändern", sagt sie. Er küßt sie.

Wir finden Dr. Kyle im äußeren Raum des Medlab vor, wo er ausdruckslos in die Leere starrt. Die Computeranalyse ist fertig: eine unbekannte, fremde, chemische Verbindung ist in Koshs Körper. Sein Zustand ist sehr schlecht und die Prognose tödlich.

Kyle, der wie immer ganz ruhig ist, weckt Sinclair auf, um ihm zu berichten, daß Kosh vergiftet wurde und daß er wissen müsse, was für ein Gift es war, damit er Gegenmaßnahmen ergreifen könne. Wenn er wüßte, wo es durch den Schutzanzug gekommen ist, könnte er dort vielleicht genug davon finden, um es zu identifizieren. Falls er das nicht schaffe, werde Kosh in 24 Stunden sterben. Sinclair ruft sofort den Sicherheitsdienst und schließt die Station: bis auf weiteres dürfen keine Schiffe rein oder raus.

Unterdessen sind G'Kar und Delenn in Delenns Quartier und unterhalten sich über die Situation.

  G: Warum wollen Sie das nicht akzeptieren? Wer fehlte als einziger
     im Empfangskomitee für Botschafter Kosh? Londo Mollari!
  D: Und warum sollte die Centauri Republik Botschafter Kosh
     umbringen wollen?
  G: Der beste Weg, einer hinsiechenden Republik neue Größe zu
     verleihen, ist einen Krieg anzuzetteln. Seit Jahren wollen sie
     ihre Streitkräfte mit denen der Erdallianz verbinden! Ein
     gemeinsamer Feind wäre diesem Vorhaben durchaus zuträglich.
  D: Na schön, wenn Ihre Annahme richtig ist, und er ist der
     Attentäter, was schlagen Sie dann vor?
  G: Eine Allianz unserer beiden Regierungen. Ihre ist die älteste
     unter den fünf Föderationen und unsere die jüngste.
     Technologisch sind Sie uns allen um Jahrhunderte voraus. Wir
     haben unbegrenzte Arbeitskräfte und den Willen sie zu
     nutzen und einzusetzen! Denken Sie mal, was wir gemeinsam
     erreichen könnten!
  D: Ich weiß. Das ist der Grund, warum so etwas nie zustande kommen
     darf. Ihre Wahrnehmungen sind verzerrt durch Ihre Erlebnisse mit
     den Centauri. Als ehemalige Sklaven dieser Regierung würden Sie
     jede Gelegenheit ergreifen, eine Streitmacht gegen sie aufzustellen.
  G: Wir sind nie Sklaven gewesen! Unsere Republik wurde erobert und das
     Volk..
  D: Ich hätte ein anderes Wort wählen sollen. Bitte entschuldigen
     Sie. Aber mein Entschluß steht fest. Vielen Dank für Ihren
     Besuch, Botschafter.
  G: HAH! Was für eine Zeitverschwendung! Ich hätte es wissen
     müssen. Sie sind ja noch schlimmer als die Centauri. Sie haben
     ihren Traum vom Erobern ausgeträumt. Aber Ihr, Ihr hattet die
     Erdallianz schon in die Knie gezwungen - nur noch ein Schlag
     wäre notwendig gewesen, um sie zu besiegen! Aber Ihr habt Euch
     ergeben - wieso?
  D: Wir hatten unsere Gründe.
     [Während G'Kar in die Leere spricht, öffnet Delenn ein
     verstecktes Fach und zieht sich einen der ca. 20 einfachen Ringe
     an, die dort zeremoniell angeordnet sind]
  G: Auf Narn haben wir gehört, daß der Entschluß, Euch zu
     ergeben, von Euren heiligen Männern ausging, einer geheimen
     Organisation, die sich der "Graue Rat" nennt. Schwache,
     verängstigte, alte Greise, denen es an Weitblick und
     Kampfeswillen fehlt. Aber wir -
Delenn unterbricht ihn mit der Handfläche ihrer nun beringten Hand; G'Kar wird plötzlich durch künstliche Schwerkraft gelähmt. Delenn befreit G'Kar nicht von der stärker werdenden Kraft, bis sie von ihm das Versprechen erhählt, in ihrer Gegenwart nie wieder den Grauen Rat zu erwähnen. (Obwohl er vollkommen besiegt zu sein scheint, bleibt G'Kar aufrecht stehen.) Als er freigelassen wird, keucht er: "Oh Delenn, Delenn, ich gab Ihnen eine Chance, zu Ruhm zu gelangen und Sie haben sie fortgeworfen. Für alles, was von jetzt an passiert, tragen Sie die Verantwortung."

Garibaldi findet Londo in der Bar beim Kasino. "Das ist ein Jammer", sagt Londo, "Ich nehme an, es wird einen Krieg geben, hm? Wo alle wie aufgescheucht durcheinander rennen und sich gegenseitig totschießen? Ich hatte gedacht, das würde früher oder später unmodern werden." Als Garibaldi anfängt, ihn zu befragen, will Londo ihn schnell loswerden, fügt sich dann aber den "uneingeschränkten diplomatischen Vollmachten". Er behauptet, daß er zu dieser Zeit noch gespielt habe - Varner habe versprochen, seine Wetten zu unterstützen, habe sich dann aber zurückgezogen, als Londo hoch verloren habe.

  L: Er ist hier, wenn Sie mit ihm sprechen wollen.
     [er zeigt quer durch den Raum auf Varner, aber Garibaldi befragt
     ihn weiter]
  G: Haben Sie Zeugen für Ihre Geschichte?
  L: Ja - die neue Telepathin, Lyta Alexander. Ich habe sie mit
     Varner reden sehen, kurz nachdem Sie weg waren.
  G: Wer wollte den Botschafter umbringen?
  L: Mr. Garibaldi - das Universum ist sehr groß! Wenn ich wüßte,
     wer es getan hat, würde ich es Ihnen sagen. Ich bin nicht hier,
     um Schwierigkeiten zu machen. Wissen Sie eigentlich, warum ich
     hier bin? Ich wurde hergeschickt, um zu kriechen und zu buckeln
     vor Ihrere wundervollen Erdallianz, in der Hoffnung, daß wir
     unser Schicksal mit Ihrem verbinden können. So wie... wie
     heißen die Fische auf Ihrem Planeten, die sich an den Haien
     festsaugen?
  G: Ramoras.
  L: Ja. Sie geben recht gute Haie ab, Mr. Garibaldi. Es gab eine
     Zeit, da sind auch wir gute Haie gewesen - aber irgendwo auf dem
     Weg haben wir vergessen, wie man beißt. Es hat eine Zeit
     gegeben, wo dieser ganze Quadrant uns gehört hat!
     Und was sind wir jetzt? Zwölf Welten und ein Haufen Monumente,
     die den Glanz vergangener Zeiten widerspiegeln. Wir leben von
     dem, was einmal war und Erinnerungen, wir verkaufen
     Schnickschnack. Aber das schlimmste ist, daß wir mittlerweile
     eine Touristenattraktion sind! "Besuchen Sie die große
     Centauri Republik, geöffnet von 9 bis 5, Erdzeit!" [er seufzt]
     Sonst noch was?
  G: Nein. Vielen Dank, Botschafter.
Als Garibaldi sich schließlich aufmacht, Varner zu befragen, muß er feststellen, daß er nirgendwo zu finden ist.

Takashima und Kyle sind einem Privatquartier und diskutieren das Kosh-Dilemma. Auf Wunsch der Vorlonen wurden alle Überwachungseinrichtungen in der Andockbucht abgeschaltet, also weiß niemand, außer Kosh selbst, wie er vergiftet wurde. Kyle schlägt vor, das sie die Telepathin um Hilfe bitten sollten und Takashima stimmt zu, daß dies das Beste sei, was sie tun könnten (aber erst nachdem sie eine ziemlich widersprüchliche Geschichte aus ihrem Leben erzählt hat, in der es darum ging, wie wichtig es ist, sich an die Regeln zu halten). Die Vorlonen würden das natürlich niemals erlauben, weshalb sie vorhaben, hinter Sinclairs Rücken fortzufahren.

Als sie Lyta mit dieser Idee im Medlab konfrontieren, ist sie dagegen, da sie - völlig zurecht - aus dem Psi Corps geworfen könnte, weil es ein Verbrechen ist, unbefugte Gedankenscans durchzuführen. Takashima weist energisch auf die Ernsthaftigkeit der Situation hin: "Lyta, sollte der Botschafter sterben, werden die Vorlonen Vergeltung fordern. Und diese Station wird logischerweise ihr erstes Ziel sein. Anstelle der Vorlonen würde ich schon einen Kreuzer im Hyperraum bereithalten, der darauf wartet, uns anzugreifen. Tausende würden getötet, und das wär' mit Sicherheit nur der Anfang..."

Unterdessen strömt durch die Löcher, die von dem mit Krallen versehenen Schiff verursacht wurden, das immer noch an der Hülle hängt, Luft nach draußen. Die Techniker bemerken den Druckverlust und schicken einen Wartungsroboter los, um die Sache zu untersuchen.

Mit einer großen Last auf ihren Schultern willigt Lyta ein, Kosh zu scannen. Als sie sich darauf vorbereitet, erklärt sie: "Wenn ich reingehe, werden meine Eindrücke subjektiv sein - ich fühle, was er gefühlt hat, aber ich sehe meinen Körper und nicht seinen. Das kann ziemlich hart werden." Zunächst kann sie keinen mentalen Kontakt zu ihm aufbauen, sie schafft es aber, als sie einen ihrer Handschuhe auszieht und mit ihrer Hand in den Schutzanzug hinein faßt.

Durch Lyta sehen wir Sinclair, der durch ein verzerrtes Bild der Andockbucht geht. "Willkommen auf Babylon 5", sagt er lächelnd. Ein Blick auf seine linke Hand zeigt, daß er sie etwas hohl gemacht hat. Sinclair reicht seine rechte Hand und wir sehen, wie sich der Arm einer Frau ausstreckt, um sie zu schütteln (Lytas Perspektive). Schnell greift er nach der angebotenen Hand und befestigt einen großen, roten Kreis auf deren Rücken. Umgehend verzerrt sich das Bild der Andockbucht und kippt um, so daß wir von dem Boden aus zu einen grimmig guckenden Sinclair aufsehen; dann wird alles dunkel.

Im Medlab schreit Lyta blindlings. Als das Personal sie aus dem Isolierraum geholt hat, bringen Kyle und Takashima sie durch Zureden in die Realität zurück. Sie berichtet, wo das Gift in den Körper trat und Sinclair kommt hinein - gerade rechtzeitig, um von Lyta energisch beschuldigt zu werden, die Tat begangen zu haben.

Später sehen wir kurz Varner auf dem Marktplatz, wie er mit einem kleinen Apparat auf Lyta zeigt, die ihn scheinbar nicht sieht.

Der Wartungsroboter kommt auf das bekrallte Schiff an der Hülle zu, das eine Waffe hervorbringt und den Wartungsroboter zerstört.

Varner folgt einem Mann in einem gelben Anzug in einen Turbolift und wird von Eric, dem Techniker mit dem gelben Anzug, erkannt. Es gibt einen Lichtblitz, als sich die Tür schließt und Eric kommt erbarmungslos - und alleine - aus dem Lift heraus.

In einem weiteren Treffen der leitenden Offiziere berichtet Takashima, daß sich herumgesprochen habe, daß ein Zeuge Sinclair als den Attentäter identifiziert habe. Der Senator ruft an und befiehlt, wegen des gegebenen Interessenkonflikts, daß Sinclair sein Kommando über die Station zeitweilig an Takashima abgibt, die auch die Erdallianz im anstehenden Notfallrat vertreten wird. "Jeff, wenn der Rat die Sache in die Hand genommen hat, können wir nichts für Sie tun, ohne die Neutralität von Babylon 5 zu gefährden - und das dürfen wir unter keinen Umständen riskieren." Nachdem der Senator aufgelegt hat, äußern die Offiziere starken Widerspruch, doch Sinclair verlangt, daß sie sich hierbei an die Regeln halten.

Der beratende Versammlung von Babylon 5 ist in einer Sitzung. G'Kar formuliert den Fall gegen Sinclair: er war verdächtigerweise nicht anwesend, als Kosh an Bord kam und es gibt keine Aufzeichnung von der Liftfehlfunktion, von der Sinclair behauptet, daß sie ihn aufgehalten habe. G'Kar läßt nun Fragen stellen und Delenn fragt Dr. Kyle, wer Sinclair identifiziert habe. Kyle antwortet, daß der Zeuge Anonymität verlangt habe, was sich natürlich ändern würde, falls es zu einem Gerichtsverfahren kommen würde. Als er über das Gift befragt wird, sagt Kyle, daß es Fluorazyn gewesen sei [im Original heißt es "Florizine" - A.d.Ü.], ein seltenes Gift, daß man nur im Damokles-Sektor finden könne [ein cooler Name]. G'Kar gibt sofort bekannt, daß "die Frau des Commanders" aus genau diesem Sektor weniger als einer Stunde vor dem Attentatsversuch eingetroffen sei!

Während einer Unterbrechung ist Londo wieder in der Bar und starrt auf seinen Drink. G'Kar kommt fröhlich auf ihn zu und sagt: "Botschafter Mollari, ich würde gerne mit Ihnen über Ihr Votum sprechen."

Garibaldi bringt Sinclair über seine Untersuchungen auf den neuesten Stand, als sie durch die Korridore gehen. Garibaldi glaubt nicht, was Lyta zu sagen hat - "Außerdem habe ich sie oft mit Del Varner gesehen. Er war schuld, daß Londo nicht beim Empfang war." Es stellt sich heraus, daß Varner viele Anklagen von der Erdallianz hat, weil er illegale Technologie geschmuggelt hat. Garibaldi kann die Handlungen dieses Mannes nicht ergründen; warum sollte er sich dem Risiko aussetzen, sich in die Jurisdikation der Erdallianz zu begeben? Warum würde er absichtlich Londo verärgern, indem er finanzielle Unterstützung anbietet und dann einen Rückzieher machen, wenn viele seiner eigenen Unterwelt-Klienten Centauri sind? Darüberhinaus hat Varner sowieso zu viele Schulden, um Londos Wetten zu begleichen. Sinclair schickt Garibaldi los, um mal mit Mr. Varner zu plaudern.

Die Ratssitzung wird fortgesetzt - nun steht Sinclair im Zeugenstand. G'Kar eröffnet die Sitzung mit dem Antrag, Sinclair an den Heimatplanten der Vorlonen auszuliefern, wo ein Gerichtsverfahren stattfinden soll und eröffnet die Abstimmung schnell mit einem "Ja". Takashima stimmt für die Erdallianz mit "Nein". Delenn enthält sich mit für sie ungewohnten Schwierigkeiten. Londo stimmt mit tiefem Bedauern mit "Ja". Der Rat steckt fest: zwei dafür, zwei dagegen oder Enthaltungen. Dann gibt G'Kar bekannt, daß er seine Idee vor Kurzem der Regierung der Vorlonen vorgeschlagen habe: sie haben ihn darum gebeten, daß er in ihrem Namen mit "Ja" stimmt. Der Antrag wird verabschiedet; die Ausweisung soll in 12 Stunden stattfinden.

Garibaldi trifft in Varners Quartier ein, wo er ein nicht funktionierendes Zugangssystem vorfindet. Mit Hilfe eines Gerätes verschafft er sich Zugang und wundert sich über eine kleine Pfütze einer orangefarbenen Flüssigkeit auf dem Boden. Dann stößt er auf Del Varners Körper in einem großen Aquarium.

Im Medlab bestätigt Kyle, daß es tatsächlich Varners Körper sei, der bereits seit einigen Stunden tot sei. Außerdem werde er in sechs bis sieben in Stunden der Lage sein, dem Gift entgegenzuwirken, was fast der Zeit entspricht, die Kosh noch verbleibt.

Garibaldi hat mit Varner den einzigen Anhaltspunkt verloren, den er gefunden hat. "Verdammt, vielleicht hatten die ja Recht - vielleicht bin ich doch nicht der richtige Mann für diesen Job", sagt er zu Sinclair in den Korridoren. "Michael, ich hab Dich ausgesucht, weil Du der richtige für diesen Job bist. Du bist nicht sehr politisch, nicht zu sart besaitet und manchmal bringst Du mich zur Weißglut - aber ich würde Dich nicht anders haben wollen."

Auf der Brücke berichtet ein Techniker Takashima, daß sie den Wartungsroboter verloren hätten. Sie schickt ein Reperaturteam los, um zu überprüfen, was los ist.

G'Kar und Lyta treffen sich im Außerirdischensektor. Sie bemerkt, daß er keine Atemmaske trägt und er verweist auf seine Kiemenimplantate. "Es hat Komplikationen gegeben", sagt er. "Kommen Sie!"

Im Kasino entschuldigt sich Londo bei Garibaldi für seine Wahl bei der Abstimmung - G'Kar habe ihn mit skandalösen Informationen über Londos Großvater erpresst. Die Macht der Centauri wird mit solchen Geheimnissen aufgebaut und zerstört. Londo wußte nicht, daß seine Stimme von Bedeutung wäre. Auf Garibaldis Frage hin gibt er aber zu, daß es keinen Unterschied gemacht hätte, falls er es gewußt hätte. "Ich habe versagt, ich bin schuld daran. Und das tut mir leid. Es tut mir wirklich sehr leid."

In Sinclairs Quartier sieht sich Carolyn voller Ehrfurcht einen Ehrenorden an.

  C: Jeff, diese Medaille, Du warst an der Front? Und Du hast mir nie
     etwas davon erzählt...
  S: Ich wollte nicht darüber reden.
  C: Wieso nicht?
     [Sinclair grübelt über einem Sternenglobus und sieht alt aus]
  S: Ich war Geschwaderführer, als der Befehl kam. Wir wußten alle,
     es war ein Selbstmordkommando. Die Minbari hatten die Linien
     durchbrochen und kesselten uns ein. Die verbleibenden Schiffe
     sollten die Erde verteidigen. Wir mußten sie aufhalten, um
     jeden Preis. Plötzlich kamen sie von allen Seiten, wir hatten
     nicht die geringste Chance. Der Himmel war voller Sterne, und
     jeder Stern war ein explodierendes Schiff - eins der unseren.
     Mein Geschwader wurde in weniger als einer Minute vom Himmel
     gefegt. Zwölf Schiffe. Ich schaffte es noch ein Schlachtschiff
     zu starten, bevor sie meine Stabilisatoren trafen. Ich verlor
     Energie und hatte mein Geschwader verloren. Und wenn ich schon
     sterben sollte, wollte ich einige von ihnen mitnehmen. Also
     visierte ich einen ihrer schweren Kreuzer an. Ich aktivierte
     meinen Nachbrenner. Ich wollte sie frontal rammen. Das letzte,
     woran ich mich erinnern kann, ist wie ich auf diesen Kreuzer
     zustürzte und er meinen Schirm ausfüllte. Er war riesig... mein
     Gott, unglaublich groß. Dann flog irgendwas direkt an meinen
     Augen vorbei - ich schätze, ich wurde durch die Beschleunigung
     ohnmächtig. Als ich nach 24 Stunden wieder zu mir kam und mich
     zurückmeldete, war der Kreuzer weg. Sie sagten mir, der Krieg
     sei vorbei. Die Minbari hatten sich ergeben.
  C: [zuwendend] Wegen der Verteidigungslinie.
  S: Nein. Wir waren besiegt. Wir haben sie nicht aufgehalten, sie
     haben sich selbst gestoppt und ich wüßte zu gern, wieso.

 [Sinclair hat natürlich kein Schlachtschiff gestartet, sondern einen
 Kampfflieger der Minbari vernichtet, bevor er selbst getroffen
 wurde; im Original wird das richtig dargestellt, es ist also ein
 Synchrobug. - A.d.Ü.]
Unterdessen betritt Lyta das Medlab und beschäftigt Kyle mit einer Unterhaltung über Koshs Zustand. Während Kyle herumgeht und Anzeigen untersucht, schaltet Lyta hinter seinem Rücken heimlich medizinische Geräte ab. Kyle fägt an, sie zu fragen, wie es komme, daß man sie gesehen habe, wie sie mit einem toten Mann gesprochen habe, wird aber unterbrochen, als Alarmsignale angehen. Er versucht, Lyta aufzuhalten, und es kommt zu Handgreiflichkeiten zwischen ihnen. Kyle wird schmerzhaft herumgeworfen, stolpert aber zu einem am Boden befestigten Laser, mit dem es ihm gelingt, ihr in den Arm zu schießen. Sie stolpert durch den Ausgang und zieht eine Waffe. Draußen im Korridor trifft sie auf die echte Lyta Alexander. Die falsche Lyta richtet ihre Waffe für einen Moment auf Lyta, schreit, schießt aber nicht, wirbelt dann schnell herum und feuert stattdessen auf Sinclair, als er aus der anderen Richtung kommt. Sinclair taucht zur Seite weg und sie flieht. Im Medlab hat Kyle Schadenskontrolle betrieben und sagt, daß Kosh es immer noch schaffen werde.

Die falsche Lyta schwankt den Korridor entlang und hält dabei ihren Arm. Als sie sich gegen eine Wand lehnt, wird ihr gesamtes Gesicht durch einen Schmerzensschrei für einen Moment verformt. Sie geht schwankend weiter.

In der Frachhtbucht zeigt Garibaldi Sinclair das nun ausgeschaltete, mit Krallen versehene Schiff und berichtet, wie es gefunden wurde. Nur eine Person hätte damit an Bord kommen können. "Eindeutig für Kurzstrecken konstruiert", sinniert Sinclair - ein anderes Schiff muß es hierher gebracht haben. Garibaldi berichtet weiterhin, daß die Leiche von Eric, dem Techniker, gefunden wurde; dennoch haben Freunde berichtet, daß sie ihn erst kürzlich gesehen hätten. Gerade dann meldet sich Takashima, um sie alle zu Varners Quartier zu rufen - sie hat etwas, das sie ihnen zeigen muß.

Takashima hat sich Zugang zu Varners Dateien verschafft und entdeckt, daß Varner auf der Station war, um ein Gestaltwechselnetz zu verkaufen: illegale Technologie, die es einem ermöglicht, das Aussehen und die Stimme einer anderen Person anzunehmen, mit dem Risiko, zu sterben, falls man dem Netz zu lange ausgesetzt ist. "Und so etwas sah Kosh an der Andockrampe", erkennt Takashima. Das Netz setzt eine große Energiemenge frei, genug, um es mit den Sensoren der Station zu erkennen. Sinclair befiehlt Takashima, sie so zu konfigurieren, daß sie das Innere der Station scannen und macht sich dann auf den Weg zum Sicherheitsdienst.

Sinclair und Garibaldi treffen auf der Brücke ein und tragen Kampfanzüge und große Kanonen. Nachdem sie bekannte Quellen herausgefiltert hat, findet Takashima die erwartete Energiespitze. Sinclair befiehlt, daß dieses Gebiet versiegelt wird und macht sich auf den Weg zur Tür. Takashima schlägt vor, daß sie schwebende Aufzeichnungsgeräte mitnehmen. "Vielleicht brauchen Sie einen Zeugen." Einen Moment nachdem sie gegangen sind, berichet ein Techniker tatsächlich, daß etwas durch das Sprungtor komme. "Das muß das Transportschiff sein - verdammt!" sagt sie. Der Techniker sieht besorgt auf - "Das ist kein Transportschiff!" "Das Taxi für den Commander ist da", antwortet sie. Aber es ist nicht bloß ein Taxi - nicht weniger als drei Vorlonen-Kreuzer treten, inmitten eines Schwarms aus Kampffliegern, aus dem Tor hervor.

In den Korridoren läßt Sinclair Garibaldi seine Waffe auf eine nicht-tötliche Stufe stellen, so daß sie den Attentäter lebend fassen können. Mit Hilfe von Takashima auf der Brücke, die die Energiequelle lokalisiert, machen sie sich auf den Weg. Es gibt einen kurzen Feuerwechsel und Garibaldi wird durch einen Treffer in der Brust zurückgeworfen. Er reißt seine stark erhitzte Jacke auf, die das Meiste von dem Schuß abbekommen hat. Sinclair macht alleine weiter.

Auf der Brücke haben die Vorlonen den sofortigen Transport von Sinclair verlangt. Takashima befiehlt einem Techniker, das Signal des Rekorders, der ihm folgt, zu den Vorlonen durchzustellen. Während der Techniker daran arbeitet, drohen die Vorlonen, in fünf Minuten anzugreifen.

Sinclair und der Attentäter beschießen sich gegenseitig, doch niemand wird getroffen. Sinclair pirscht sich langsam vorwärts zu dem Ort, an dem die Gestalt verschwand und sieht einmal zurück. Als er seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne richtet, greift ihn der Attentäter (der jetzt als Eric getarnt ist) von hinten an. Offensichtlich haben jetzt beide ihre Waffen verloren und fangen einen Faustkampf an. Sinclair ist schnell in ernsten Schwierigkeiten. Allerdings fängt das Gestaltwechselnetz an, das Aussehen zu ändern, als sie handgreiflich werden - zuerst erscheint Varner, dann Lyta und schließlich Sinclair selbst, im Kampfanzug! Jedesmal ist der Attentäter gezwungen, zu pausieren und bei der letzten Gelegenheit wirft Sinclair ihn gegen eine Hochspannungsbarriere in einem Raum gegenüber des Korridors. Elektrische Stöße fließen durch die Gestalt und die Verkleidung fällt schließlich aus und es wird enthüllt, daß er... ein Minbari ist!

Die Kampfschiffe der Vorlonen laden ihre bereits jetzt schon furchterregend aussehenden Waffen auf, als sie sich der Station nähern. Der Techniker schafft es schließlich, das Signal des Rekorders mit der ausgehenden Verbindung zu koppeln.

Es gibt eine Explosion (vermutlich von dem Gestaltwechselnetz) und der Attentäter wird in den Korridor zurückgeschleudert. "Wieso", fragt Sinclair verwundert. "Wieso hast Du das getan?" Zu ihm aufblickend, hat der Minbari nur, "Du hast ein Loch in Deinem Gedächtnis", zu sagen. Mit diesen Worten lehnt er sich auf und bricht sein eigenes Handgelenk, wodurch irgendein Gerät in seinem Arm aktiviert wird. Durch den Kommunikator ruft Takashima: "Oh, mein Gott, er ist verkabelt!" Sinclair befiehlt, daß das Gebiet versiegelt werden soll und sprintet den Korridor entlang. Durch eine große Explosion hinter ihm wird er schnell durch ein sich schließendes Schott geschleudert.

B5 wird durch die Explosion aus dem Gleichgewicht gebracht und die Vorlonen-Kampfflieger weichen von ihrem Kurs ab, um eine Kollision mit der Station zu vermeiden. Es ist schon einiges an Anstrenung von Seiten Takashimas nötig, um sie wieder zurück in Position zu bringen, ohne die rotierende Station auseinanderzureißen.

Garibaldi und Delenn treffen auf Sinclair, der aus der zerstörten Sektion zurückkehrt. "Commander, diese kleine Sicherheitspanne wirkt sich doch nicht auf meine Weihnachtsgratifikation aus, oder?" witzelt Garibaldi. "Brauchen Sie etwas? Ist alles in Ordnung?" fragt ihn Delenn. "Kaffee", lacht Sinclair, "zwei Stück Zucker, Milch - und Kopfschmerztabletten."

Nach einer Dusche und nachdem er sich umgezogen hat, begleitet Sinclair Carolyn auf ihrem Weg von der Station - das Geschäft hat sie wieder weggerufen. Aus einer Laune heraus bittet sie ihn, Babylon 5 zu verlassen und mit ihr wegzugehen. "Ich werd's mir überlegen", sagt er. "Warte damit nicht zu lange", antwortet sie, "noch warte ich, aber sicher nicht ewig."

Später versammeln sich die Offiziere im Medlab. Die Station wird in einigen Tagen wieder vollkommen betriebsbereit sein und Kosh erholt sich und ist außer Gefahr. Dann trifft Delenn ein und bittet Sinclair zur Seite: "Ich bedaure, daß ein Minbari Auslöser für die ganzen Unannehmlichkeiten war", sagt sie. Sinclair verzeiht ihr - "Für das, was ein Mitglied Ihres Volkes getan hat, brauchen Sie sich nicht verantwortlich zu fühlen." "Nein, aber vielleicht könnte ich Ihnen helfen." Als sie das sagt, gibt sie ihm eine Akte mit Informationen über den Attentäter, dessen Klan sie erkannte, als sie die aufgezeichnete Übertragung zu den Vorlonen sah. "Ich denke, Sie werden es überaus... Interessant finden."

Noch später ist Sinclair in seinem Quartier und spricht mit G'Kar einen Toast aus: "Auf ein voll funktionsfähiges Babylon 5!" "Auf die Zukunft!" erwidert G'Kar und sie trinken. G'Kar bringt seine Freude darüber zum Ausdruck, daß sich alles zum Guten gewendet habe und bekräftigt nochmal ihr gemeinsames Ziel, den Frieden. Sinclair hat allerdings eigene Pläne.

  S: Es überrascht mich, daß Sie nicht nach Del Varner fragen.
  G: Ich nehme an, er war auch nur ein unschuldiges Opfer.
  S: Nein, ihm war offensichtlich eine Belohnung geboten worden, wenn
     er ein Gestaltwechselnetz über die Grenze bringen würde. Er
     sollte seinen Auftraggeber im Tigris-Sektor treffen, aber er
     hatte Verspätung - hat Ihr Versorgungsschiff auf dem Weg hierher
     nicht auch den Tigris-Sektor durchquert?
  G: Wenn Sie damit etwas andeuten wollen, Commander, dann bitte
     sprechen Sie es aus!
  S: Ich glaube der Attentäter wurde auf Ihrem Versorgungsschiff
     hierher gebracht.
     [G'Kar untersucht aufmerksam Sinclairs Nippsachen]
     Und deshalb brauchten sie das Gestaltwechselnetz vor der
     Ankunft. Ein Minbari-Krieger, der von einem Narn-Schiff
     hergebracht wird, hätte erhebliches Aufsehen erregt. Mit Hilfe
     des Netzes hätte er als eines Ihrer Crew-Mitglieder die Station
     betreten können. Nachdem Del Varner das Treffen mit Ihrem Schiff
     verpaßt hatte, kam er her; Sie mußten einen anderen Weg
     finden, den Attentäter an Bord zu bringen. Das taten sie mit dem
     Transporter, den wir an der Außenhülle der Station entdeckten.
     Dann ermordete der Minbari Del Varner, um an das Netz zu
     gelangen.
  G: Nichts als reine Spekulation, Commander. Durch den Tod Del
     Varners und des Attentäters gibt es keine Beweise.
G'Kar macht sich auf zu gehen, doch Sinclair hat ihm noch eine letzte Sache zu sagen. Es scheint, daß Londo mit seinem Drink gewisse Nanotechnologie geschluckt hat, die sich mittlerweile in seinem Darm verankert hat. Sie ist vor einer Entdeckung von außen abgeschirmt und kann dazu benutzt werden, jederzeit G'Kars Standort zu lokalisieren. Sinclair zeigt mit einem Gerät auf ihn, um es ihm zu demonstrieren und G'Kar springt, als es piept. "Das ist eine Unverschämtheit!" schreit er. "Nein, eine Rückversicherung", antwortet Sinclair. "Was Sie in Zukunft hier tun, bleibt Ihnen überlassen. Sie könen intrigieren und planen und Ihre Spielchen spielen, so viel Sie wollen. Aber vergessen Sie eins nicht - sollten sie die Station je wieder in Gefahr bringen, finden Sie meine Leute überall, und das wäre nicht sehr amüsant für Sie."

Als er aus Sinclairs Quartier stürmt, wird G'Kar für einen Moment von Garibaldi und Londo aufgehalten, die aus einem Lift kommen. Garibaldi imitiert ein Gerät, das auf G'Kar zeigt, indem er "piep-piep" sagt, als er vorbei geht. "Piep-piep?" fragt Londo. "Das muß Erdenhumor sein. Welches andere Volk käme auf so eine Idee - piep-piep?" G'Kar ist völlig außer sich.

Londo geht weiter zum Empfang, doch Garibaldi und Sinclair bleiben stehen und sprechen im Korridor miteinander.

  G: Glaubst Du, daß sie den Sender finden werden?
  S: Nein, es gibt nämlich gar keinen
  G: Es gibt keinen? Warte mal...
  S: Ich hab gelogen. Denn wenn es einen Sender geben würde, würden
     sie ihn früher oder später finden und entfernen. Aber wenn ich
     ihnen bloß sage, daß es einen gibt, werden sie weitersuchen
     bis zum jüngsten Tag.
  G: Commander, ich kann mir gut vorstellen, was die mit ihm
     anstellen, um den Sender zu finden, den es gar nicht gibt...
  S: Tja... Komm mit...
Alle sind bei Koshs lange verzögertem Empfang anwesend außer G'Kar (vielleicht wird gerade sein Magen ausgepumpt). Sinclair heißt Kosh auf der Station willkommen, es gibt Applaus und Kosh verbeugt sich. Delenn tritt vor und nickt ihm respektvoll zu und Londo hebt sein Glas in seine Richtung.

Später findet Delenn Sinclair alleine im für die Nacht verdunkelten Garten vor.

  S: Delenn, kurz vor seinem Tod hat mich der Minbari-Krieger
     angesehen und gesagt: "Du hast ein Loch in Deinem Gedächtnis".
  D: Ein alter Minbari-Fluch; das sollte Sie wirklich nicht
     beunruhigen.
  S: Vielleicht nicht... aber es gibt 24 Stunden in meinem Leben, an
     die ich mich nicht erinnern kann. Das war während der Zeit des
     Krieges mit den Minbari. Sie würden mir doch nichts
     verheimlichen, oder, teure Freundin?
  D: Commander, ich würde Ihnen niemals etwas sagen, daß nicht in
     Ihrem Interesse wäre.
  S: Nun, irgendwann werden wir nochmal darüber reden. Kommen Sie,
     wir sollten uns wieder auf den Empfang begeben.
  D: Warten Sie! Diese Frage wollte ich Ihnen schon immer stellen:
     wieso "Babylon 5"? Wenn die bisherigen Stationen verschollen
     sind oder zerstört wurden, warum dann eine weitere bauen?
  S: Erdenmenschliche Dickköpfigkeit. Wird etwas für uns wertvolles
     zerstört, bauen wir es wieder auf. Wenn es wieder zerstört wird,
     bauen wir es wieder auf. Und wieder, und wieder, und wieder. Bis
     es standhält. Das ist unser Ziel, wie einer unserer Dichter
     einst gesagt hat: "Zu streben, zu suchen, zu finden und nicht zu
     weichen."

[Im Original sagt Sinclair, daß das Zitat von Tennyson sei; es
lautet: "To strive, to seek, to find, and not to yield." - A.d.Ü.]
Schließlich sehen wir aus einem schönen Blickwinkel von außerhalb der Station Takashima auf der Brücke. "Hier spricht Lieutenant Commander Takashima. Unsere Andockrampen stehen Ihnen wieder zur Verfügung. Babylon 5 arbeitet und kann wieder angeflogen werden."

Matthew Ryan matt@uhs.uchicago.edu


Copyright 1994, Matthew Ryan. Alle Rechte vorbehalten. Diese Synopsis darf unkommerziell vertrieben werden, solange die Synopsis und dieser Urheberrechtshinweis erhalten bleiben. Babylon 5 ist ein Copyright des PTN Consortium; durch das Schreiben dieser Synopsis wird keinerlei Verletzung dieses Copyrights beabsichtigt.

Anthony Taylor (FNATT@elmer.alaska.edu) hat eine Vorabversion der Dateien über den Pilotfilm geschrieben und ich bin ihm für viele der Punkte dankbar, die in der obigen Seiten aufgelistet werden (und mit seiner Erlaubnis eingefügt wurden).

 

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Übersetzung: DK
Letzte Änderung: 16. April 2000
Original: 10. Juni 1997